Pflanzen-Bodenfilter-Kläranlagen 'System BiCon' (PBK)
Die ökologische Alternative zur technischen Kleinkläranlage


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Pflanzenkläranlagen

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Detaillierte Beschreibung von Verfahren und Vorgehen

(Die behördlichen und rechtlichen Angaben beziehen sich auf schweizerische Verhältnisse, gelten aber sinngemäss auch für Deutschland)

1. Was ist eine dezentrale Kleinkläranlage?
2. Wann kommt eine dezentrale Kleinkläranlage in Frage?
3. Vorgehensweise: Baugesuch und Erstellung der Kläranlage
4. Betreuung und Wartung der BiCon-Kläranlagen
5. Das Klärverfahren: mechanische Vorreinigung und Rottebehälter
6. Das Klärverfahren: biologische Hauptreinigungsstufe


1. Was ist eine dezentrale Kleinkläranlage?

Es sind die kleinen Kläranlagen, die das Abwasser einer einzigen Liegenschaft oder eines Weilers reinigen. Als Kleinkläranlagen (auch 'KLARA' genannt) gelten Anlagen für bis zu 1'000 Einwohner. Die Reinigungsleistung auch dieser kleinen Kläranlagen unterliegt strengen gesetzlichen Mindestanforderungen; Überschreitungen von Grenzwerten werden geahndet. Es gibt verschiedene Klärverfahren, die sich für KLARA's eignen. Grundsätzlich wird zwischen 'technischen' und 'naturnahen' Verfahren unterschieden. Naturnahe Verfahren – wie z.B. das BiCon-System – kommen ohne grosse 'Technik' aus, sind unempfindlicher für Frachtschwankungen (Ferienhäuser, Ausflugsrestaurants u.ä.) und verbrauchen weniger Strom als technische Anlagen. Genehmigungsfähig sind nur Verfahren, die als "Stand der Technik" von Bund und Kantonen anerkannt sind. BiCon-Kläranlagen erfüllen alle diese Anforderungen!



2. Wann kommt eine dezentrale Kleinkläranlage in Frage?

Eine dezentrale Kleinkläranlage kommt in Frage, wenn der Anschluss an die öffentliche Kanalisation nicht möglich oder unverhältnismässig teuer ist. Denn nach Gewässerschutzgesetz besteht für alle Liegenschaften Anschlusspflicht an die öffentliche Kanalisation (bzw. ARA). Die 'Zumutbarkeitsgrenze' ist kantonal unterschiedlich festgelegt und liegt in der Regel im Bereich von gut Fr. 8'000.- pro bewohnbares Zimmer der Liegenschaft. Liegen die Kosten für den Anschluss an die öffentliche Kanalisation alles in allem über der Zumutbarkeitsgrenze, kann der Bau einer BiCon-Kläranlage abgeklärt werden.

Landwirtschaftsbetriebe mit ausreichend Fläche und Grossviehbestand (Rinder und/oder Schweine) sind von der Anschlusspflicht an die öffentliche Kanalisation entbunden. Hier empfiehlt sich eine BiCon-Schilfkläranlage, die das Abwasser des Wohnhauses reinigt. Dadurch reduziert sich das behördlich vorgeschriebene, minimale Stapelvolumen der Güllegrube (=Kostenersparnis!) und die unerwünschte Verdünnung der Viehgülle, weil nur noch Stallabwässer in die Grube fliessen.

Eine BiCon-Kläranlage empfiehlt sich aber auch für Gemeinden mit Streusiedlungsbereichen! Für abseits gelegene Weiler mit bis zu 1'000 Einwohnern kann eine eigene BiCon-Kläranlage günstiger sein als der Anschluss an die nächstgelegene grosse ARA, weil dadurch lange Kanalisationsleitungen und Pumpwerke entfallen und die Kosten für Wartung und Unterhalt wesentlich geringer sind.

Wenn Sie unsicher sind, ob in Ihrem Fall eine BiCon-Schilfkläranlage genehmigungsfähig ist, nehmen Sie unverbindlich Kontakt mit uns auf: Wir sind von den Kantonen anerkannt, kennen die Rechtslage und beraten Sie gerne.

Zwei Beispiele von BiCon-Pflanzenkläranlagen:



3. Vorgehensweise: Baugesuch und Erstellung der Kläranlage

Unser Ingenieurbüro, die BiCon AG, wirkt als Planer und Koordinator (analog einem Architekten bei einem Hausumbau). Die BiCon AG berät Sie, arbeitet das Abwassersanierungskonzept aus, verfasst den Baugesuchantrag, wickelt das Baugenehmigungsverfahren ab, zeichnet die Ausführungspläne, hilft bei der Suche nach einem geeigneten Bauunternehmen, instruiert das Bauunternehmen, ist bei der Auswahl der diversen Baumaterialien behilflich, macht die Baubegleitung und sorgt für die bau- und gewässerschutzrechtliche (End-)Abnahme der Kläranlage.

Die Kläranlage wird in der Regel im Team mit der Bauherrschaft, einem Bauunternehmen, Sanitär und Elektriker gebaut. Ein grosser Vorteil von BiCon-Kläranlagen ist auch der, dass sie in grossen Teilen von der Bauherrschaft selbst erstellt werden können, wenn sie über Geräte und Know-how verfügt (erhebliche Kostenersparnis!).



4. Betreuung und Wartung der BiCon-Kläranlagen

BiCon-Kläranlagen laufen vollautomatisch und brauchen nur wenig Unterhalt. Der generelle Unterhalt kann auch von einem nicht fachkundigen Betreiber (Besitzer) geleistet werden. BiCon-Kläranlagen enthalten kaum Verschleiss- und keine Spezialteile: Es gibt kein Ersatzteilproblem, und vieles können Sie selbst machen, wenn Sie etwas handwerkliches Geschick haben (spart Kosten).

Wir empfehlen unseren Kunden, mit uns einen Wartungs- resp. Servicevertrag abzuschliessen (in den meisten Kantonen vorgeschrieben). Diese Wartungs-Check ist sehr kostengünstig und umfasst eine Funktions- und Zustandsüberprüfung der Kläranlage sowie die Analyse des Ablaufwassers. Wir melden Ihnen allfällige Mängel und wie sie zu beheben sind.

Glasklares gereinigtes Abwasser im gefüllten Ablaufschacht von BiCon-Schilfkläranlagen

BiCon ist sehr daran gelegen, dass die Anlagen auch langfristig in gutem Zustand bleiben und einwandfrei funktionieren. Das erreichen wir auch durch regelmässigen Kontakt mit unseren Kunden.

Und selbstverständlich stehen wir unseren Kunden jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.



5. Das Klärverfahren: mechanische Vorreinigung und Rottebehälter

Am Anfang steht bei jeder Kläranlage die Feststoffabscheidung, die Absonderung der festen Stoffe des Schmutzwassers. Diese erfolgt in der Regel mittels eines Emscherbrunnens (2-stöckige Klärgrube) oder eines Abwasserfaulraums (3-Kammergrube). Bei diesen beiden Systemen werden die Feststoffe sedimentiert, so dass stinkender Faulschlamm anfällt, der regelmässig und kostenpflichtig entsorgt werden muss. Wir bauen seit 1992 eine Alternative, die als 'Rottebehälter' oder 'Rottegrube' bezeichnet wird.

Der Rottebehälter funktioniert in etwa wie ein Kaffeefilter, d.h. die Feststoffe werden abfiltriert. Das hat verschiedene entscheidende Vorteile. Im Rottebehälter wird kein Abwasser aufgestaut, es fliesst nur durch und kann daher auch nicht 'faulen'. In einem Rottebhälter stinkt es nicht, das Abwasser hat nur einen Kanalisationsgeruch. In einem Rottebehälter werden die Feststoffe auch nicht zu Faulschlamm, sondern sie werden zu geruchfreiem Humus verrottet, der wie Komposterde aussieht. Dieser 'Humus' kann einfach entnommen und landwirtschaftlich ausgebracht werden (keine Entsorgungsgebühren). Bei grossen Anlagen für ein ganzes Gemeindegebiet wird dem Rottebehälter noch ein Rechen vorgeschaltet.

Das von den Feststoffen befreite Abwasser wird in einem Schacht gesammelt und intervallweise auf den bepflanzten Bodenfilter (ein mit Schilf bepflanzter Sandfilter) gespült. Die Schwallbeschickung des Schilfbeetes erfolgt in aller Regel mittels einer Tauchpumpe. Ist kein Strom vorhanden, kann die Schwallbeschickung bei ausreichendem Gefälle hydromechanisch mit einem Kippkübelsystem erfolgen.



6. Das Klärverfahren: biologische Hauptreinigungsstufe

Die Hauptreinigungsstufe ist der 'bepflanzte Bodenfilter'. Dieser kann aus einer oder mehr Kammern bestehen. Unsere Anlagen sind in der Regel 2-kammrig und weisen eine Rezirkulation auf: Das gereinigte Abwasser wird teilweise rückgeführt, mit dem vom Rottebehälter her zufliessenden Abwasser vermischt und wiederholt über den Sandfilter gepumpt, um eine sehr gute und stablie Reinigungsleistung zu erzielen..

Der Flächenbedarf der Bodenfilter liegt bei 4 m2 pro Einwohner (EGW), was behördlich vorgeschrieben ist. Ein Unterschreiten dieser Fläche führt mittelfristig zu Funktionsstörungen. Jeder Bodenfilter ist insgesamt rund 1.2 m tief und die Filterschicht ca. 70 cm mächtig. Muss Platz gespart werden, können die 'Kompartimente' auch übereinander gelegt werden, was zu fast doppelt so tiefen Bodenfiltern führt. Obwohl die Pflanzen einer Pflanzenkläranlage kaum zur Reinigung des Abwassers beitragen (die Reinigung geschieht vorwiegend durch Bodenmikroorganismen und geochemische Prozesse), sind sie für die Sandfilter und deren 'Biologie' von grosser Bedeutung (reine, d.h. unbepflanzte Sandfilter bedürfen einer intensiveren Pflege und Kontrolle).

Bepflanzt werden unsere Sandfilter meistens mit Schilf oder Rohrkolben; aber auch andere Sumpfpflanzen kommen in Frage. Das gereinigte Abwasser wird in einem Ablaufschacht gesammelt und von dort einem Vorfluter oder einer Versickerung zugeleitet. Als Variante kann hier auch noch ein Teich dazwischengeschaltet werden, was einer weitergehenden Reinigung dienlich ist (Schönungsteich).

Die Bodenfilter müssen eine absolut horizontale Oberfläche haben. Das ist bei grösseren Anlagen in abschüssigem Gelände oft nur durch Terrassierung zu erreichen. Die Form der Filter kann an die Gegebenheiten angepasst und die benötigte Gesamtfläche durch Parallelschalten mehrerer kleiner Filter erreicht werden. Unsere Pflanzen-Bodenfilter-Kläranlagen (PBK) laufen im Winter auch während längerer Frostperioden absolut einwandfrei. Soll die PBK wesentlich über 1000 m ü.M. erstellt werden, müssen besondere Vorkehrungen gegen das Einfrieren (vor allem der Beschickungsleitungen) getroffen werden. Die Reinigungsleistung unserer Anlagen steht in nichts jenen 'technischer' Systeme nach, im Gegenteil. Unsere Anlagen erfüllen mehr als das, was vom Gesetzgeber gefordert wird: Auch der Phosphor wird teilweise festgelegt und das Nitrat weitgehend denitrifiziert. Unsere Anlagen sind daher bis zu einigen hundert EGWs problemlos genehmigungsfähig und werden vom Schweizerischen Verband der Abwasserfachleute (VSA) und den Gewässerschutzämtern aller Kantone vorbehaltlos akzeptiert.